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Cro im Interview "Lasst mich in Ruhe, ich bleib in meinem eigenen Rhythmus""

Cro im Interview "Lasst mich in Ruhe, ich bleib in meinem eigenen Rhythmus""
Warum er lieber im Bademantel Songs schreibt, was Bali für ihn so besonders macht und wie viele Pandamasken er wirklich besitzt - Wir haben Cro bei seiner Cronicles Tour in Kempten getroffen und diese Fragen geklärt!
Du hast einen neuen Song rausgebracht, "Herz". Kann man sagen, dass das ein Weiterdreh von "Boom" war?

Ha, das denkt ihr! Aber nein. Viele haben gesagt: "Ah, das klingt ähnlich und es geht auch ums Herz", aber es sind ganz unterschiedliche Gefühle. Es klingt vielleicht ähnlich, ja, und die Songs könnten Geschwister sein.

Ich würde nicht sagen Geschwister. Bei Boom lernt die Person in dem Song jemanden kennen, und bei Herz...

...kennen sie sich schon. Sie flüstern sich Geheimnisse ins Ohr. Stimmt, gut erkannt! 1:0 für dich.

Was ist denn der verrückteste Ort, an dem du für einen Song inspiriert wurdest?

Also, mit der Inspiration ist das wirklich so eine Sache. Die kann man nicht berechnen, nicht kalkulieren und nicht festlegen. Sie kommt einfach, wann sie will, oft in den verrücktesten Momenten. Deswegen habe ich mein Studio zu Hause und nicht am anderen Ende der Stadt. Es kann ja sein, dass ich morgens um 6 Uhr im Bademantel gerade ins Bett will und plötzlich eine Idee habe. Dann muss ich das sofort rauslassen. Wenn ich dann noch im Bademantel durch die Stadt laufen müsste – das würde nicht gehen.

Alle deine Alben sind auf Platz 1 der Charts gelandet. Setzt dich das in irgendeiner Art und Weise unter Druck?

Natürlich gibt es Momente, in denen ich diesen ständigen Release-Takt spüre. Jeden Freitag muss etwas Neues rauskommen – darauf habe ich oft einfach keinen Bock.

Es ist nicht so, dass ich mich unter Druck gesetzt fühle. Es ist eher so: Lasst mich in Ruhe! Ich bleibe in meinem eigenen Rhythmus. Meine Alben kommen kreuz und quer, und ich war noch nie jemand, der mit dem Trend gegangen ist. Alle waren auf Trap unterwegs, und ich habe ein Hippie-Album gemacht. Eigentlich dumm, aber egal.

Du bist gerade auf Tour, und bei deiner aktuellen Tour geht es ja um deine Throwbacks, deine verschiedenen Masken und Alben. Wie oft wechselst du deine Maske hinter der Bühne?

Ich komme mit der Panda-Maske raus, wechsle dann auf die Tru-Zeit und spiele die Tru-Songs. Danach kommt die Future-Zeit, und ich spiele Future-Songs. Am Ende gibt es noch ein kleines DJ-Setup mit einer neuen Marshmallow-Maske.

Wie viele Masken hast du insgesamt?

Von der Panda-Maske habe ich ungefähr 200. Von der Tru-Maske habe ich 2, und von der Future-Maske vielleicht 10.

Du lebst auf Bali. Warum Bali?

Es ist dort jeden Tag so um die 30 Grad, aber nicht zu heiß – einfach perfekt für mich. Es ist der ideale Ort, um den ganzen Tag in Badehose rumzurennen, zu malen und Skulpturen zu hauen. Ich habe dort ein Studio und nehme Songs auf, während ich den Winter über dort bleibe.
Außerdem mache ich viel Sport und baue meinen Körper nach dem Tour-Stress wieder auf. Hier in Deutschland kann ich zum Beispiel kaum essen. Nicht, dass ich nervös wäre, aber mein Körper sträubt sich ein bisschen. Er weiß, dass er gleich "jagen" muss.

Läufst du hier in Deutschland auch mal ohne Maske durch die Stadt?

Ja, bei mir ist das Gegenteil der Fall. Alle anderen haben ein Problem – sie müssen sich verkleiden oder die Maske aufsetzen, um privat rauszugehen, und stehen mit ihrem Gesicht auf der Bühne. Bei mir ist es umgekehrt: Ich setze die Maske nur einmal am Tag kurz auf.

Abschließende Frage: In welche Richtung geht es bei dir noch in der Zukunft? Was können wir noch von dir erwarten?

DJ. Und natürlich beliefere ich euch weiterhin wie immer mit geiler Mucke. Ich mache viel Kunst, habe Schuhe rausgebracht und treibe jede Menge Quatsch – wovon ihr hoffentlich nie etwas mitbekommt.